Familienmitglieder – Texte der Hörübung A) Ich meine, dass ich ganz zufrieden sein könnte. Meine Ehefrau ist ein außerordentlicher Mensch – geduldig, hilfsbereit (manchmal sogar zu viel), geschickt und immer noch sehr schick. Ich bin aber sehr traurig, und meine Frau ist total unglücklich, dass wir unsere zwei Enkelkinder nicht sehen können. Unser Sohn hat eine sehr hübsche Frau geheiratet, sie war sehr lieb, für mich von Anfang an wirklich „zu lieb“. Unser Sohn war verliebt, hat alles getan, was seine „wunderbare“ Frau wollte und sie haben harmonisch gelebt. Erst nach der Geburt ihres Sohnes, unseres ersten Enkelkindes haben wir gesehen, dass Luise keine Hilfe von uns akzeptieren wollte, sie ist doch eine perfekte Mama, die alles am besten weiß und ihre zwei Männer brauchen nur sie und dann ihre Eltern. Wir hörten auf zu existieren. Als wir uns als Großeltern gemeldet haben, haben wir auch erlebt, wie „böse“ sie sein kann. Sie hat geschrien, geschimpft und unsere kleine, jetzt schon siebenjährige Enkelin haben wir nie mehr gesehen. B) Sie ist unerträglich. Ich verstehe nicht, warum sie mich vor meinen Mitschülern auslachen muss. Ich bin ein wenig dicker, aber das stört sie nicht, wenn sie meine Pullover und T-Shirts ausleihen will. Selbstverständlich ohne mich zu fragen! Ich bin jünger und so haben die Eltern vielleicht ihre ganze Energie ihr gewidmet. Sie wird mir außerdem ständig als Vorbild vorgeworfen. Sie hat einmal Geld aus Mamas Geldtasche genommen und mir gedroht, dass ich nichts sagen darf, sonst wird sie mich als Täter bezeichnen. Und ich vergesse lieber solche Kleinigkeiten wie: Kaputtmachen meines MP3-Players, regelmäßiges Klauen meiner Süßigkeiten, laute Musik in unserem Zimmer und ständiges Lügen usw. C) Ich kann nicht mehr. Mit drei Kindern auf die Straße gehen? Was soll ich tun? Zu meinen Eltern gehen? Sie haben mich schon am Anfang vor ihm gewarnt. Warum hat er sich schon zweimal scheiden lassen? Das haben meine Eltern gefragt. Ich habe seiner Version geglaubt. Aber jetzt weiß ich schon, dass ich unglaublich naiv und verliebt war. Ich meinte, dass ich mich mit 36 und einem Kind nie mehr verlieben kann, als mich mein erster Ehemann wegen einem 20-jährigen Mädchen verlassen hat. Aber es geschah ein Wunder und ich habe wieder meine Hochzeit vorbereitet. Schon nach einer Woche habe ich gesehen, dass mein Mann auch vulgäre Wörter gebrauchen kann und meine Tochter sehr streng erziehen möchte. Ich war aber schwanger und meinte, dass es sich nach der Geburt unseres gemeinsamen Kindes ändert. Es hat sich geändert – es war noch schlimmer. Er hat mich nicht nur ständig kontrolliert, sondern er hat mich auch als Dienerin ausgenutzt. Ich habe ihn damals noch geliebt, ich wollte viele Sachen überhaupt nicht sehen. Ich habe auch immer daran gedacht, dass er doch auch meine Tochter ernährt. Jetzt muss ich aber handeln, ich muss unsere zwei Söhne und meine Tochter doch schützen! Er darf uns nicht schlagen! D) Das ist wie ein Alptraum! Mein Papa hat ganz vergessen, dass ich existiere. Er widmet sich nur dem kleinen Baby, das er mit seiner neuen Partnerin hat. Ich verstehe auch nicht, wie meine Mutter damit einverstanden sein konnte, dass ich zu meinem Vater komme. Ich war so sauer, als ich das erfahren habe, dass ich mit ihr nicht sprechen wollte und jetzt möchte auch sie mich nicht sehen. So bin ich in diesem riesengroßen Haus, wo ich zwar mein Zimmer habe, aber sonst nichts. Fernsehen darf ich auch nicht – es ist Zeitverlust und Hockey spielen ebenso, weil es viel kostet und niemand hat Zeit, mich zu den Wettkämpfen zu fahren. Andere Eltern haben mir nämlich nie angeboten, mich dorthin mitzunehmen, weil sie meinten, dass meine reichen und so „netten“ Eltern mich dorthin gern fahren würden. Und mein bester Freund – mein Hund Ringo ist bei der Mutter geblieben. Ich bin so einsam. E) Als Top-Manager habe ich große Verantwortung und jeden Tag erlebe ich Stress in meiner Arbeit. Aber ich verdiene gut. Wenn ich jedoch nach Hause komme, würde ich gern ein wenig Ruhe haben. Es fängt aber schon an der Tür an: Warum hast du das Essen nur für dich selbst eingekauft? Papa, ich möchte mit dir eine Burg bauen! Gib die Schuhe, bitte, aus dem Weg! Papa, lass die Musik spielen, es gefällt mir so, das sind doch Märchenlieder. Es ist so laut bei uns zu Hause, jeder möchte etwas von mir und wenn die Kinder endlich schlafen und ich würde gern meine Zeitung lesen, kommt meine Frau und beklagt sich über mein Benehmen, kritisiert, dass ich mich den Kindern absolut nicht widme und dass sie mich fast nicht mehr kennen, dass sie alles zu Hause machen muss, sogar die Dusche reparieren und die Regale montieren. Ich bringe doch genug Geld nach Hause und möchte mich aber ein wenig ausruhen! Sie können sich also nicht wundern, wenn ich dann schreie und ich meine, dass es besser ist, die Kinder streng zu erziehen, weil sie dann nicht so frech sind. Ab und zu muss ich sie auch „mit der Hand“ erziehen und ich gebe zu, dass ich einmal auch meine Frau geschlagen habe. Das war aber eine Ausnahme, weil sie frech war.