Streetwork Streetwork bedeutet eine Öffnung der Drogenhilfe nach außen. Man sucht Kontakt zu den Drogensüchtigen, die selbst keinen Kontakt zu den Hilfssystemen finden konnten oder wollten. Streetwork hat neben Beratung und Therapie einen gleichberechtigten Stellenwert. Die Einführung von Streetwork war der erste Schritt in die akzeptierende Drogenarbeit. Streetwork bedeutet, man begibt sich an die Orte, wo sich Drogensüchtige aufhalten. Man erlebt ihre Lebensumstände mit, knüpft Kontakte und baut Vertrauen auf. Man steht vor Ort mit Hilfsangeboten zur Verfügung. Die Straßenarbeit wird in drei Komplexe gegliedert: 1. Grundversorgung und Gesundheitsvorsorge 2. Vermittlung und Versorgung von Information über Angebote im Hilfssystem 3. Einzelgespräche 1. Grundversorgung und Gesundheitsvorsorge Mit der Entdeckung des HIV- Virus und der Beobachtung des Austausches von gemeinsamen Spritzen gewann die Aufgabe an Bedeutung. Ein Vorsorgeangebot hat sich entwickelt. Dazu gehört die Abgabe von sterilen Spritzen, Alkoholtupfern, Kondomen und Verbandmaterial, die Entsorgungsmöglichkeiten für gebrauchte Spritzen und Nadeln. Dadurch wurde bei den Drogenkonsumenten eine hohe Akzeptanz erzielt. Es ergeben sich Gespräche über Betreuung und eigenverantwortliche Gesundheitsvorsorge. 2. Vermittlung und Information über das Hilfesystem Szeneklienten haben einen sehr hohen Informationsbedarf. Dies bezieht sich auf Wohn- und Arbeitsangelegenheiten, strafrechtliche Fragen, Schuldenregulierung, Therapie-, Beratungs- und Entgiftungsmöglichkeiten und Substitutionen. Man hat als Streetworker die Aufgabe Fragen zu beantworten, Fehlinformationen zu berichtigen, Ängste und Vorurteile ernst zu nehmen und abzubauen. 3. Einzelgespräche Durch diese bekommt man einen Einblick in die Gefühlswelt der Drogenkonsumenten. Man bekommt Einblick in Trauer, Angst, Wut und Verzweiflung. Es wird die Erleichterung bei den Drogenkonsumenten, darüber sprechen zu dürfen, sichtbar. Es werden nicht selten Gespräche über Missbrauch, Gewalterfahrung, Angst vor dem Sterben, den Verlust eines Nahestehenden Menschen und die Einsamkeit geführt. Die Gespräche dienen dem Betroffenen als eine Art Ventil, wo nur sie bestimmen, wie viel sie an die Oberfläche lassen. Diese unverbindliche Art erleichtert die Schritte in Richtung Veränderung.