Typen der Arbeitslosigkeit 1. .............................. Arbeitslosigkeit: Bis Ende Dezember war Sigrun Moeller (48) bei einer Lichterkettenfirma beschäftigt – für das „Weihnachtsgeschäft“. Dann kam wie in jedem Jahr das Aus, weil eben zu Jahresbeginn kaum noch Lichterketten bestellt werden. Frau Moeller kennt diese Situation und ist deshalb nicht allzu besorgt. Ihrer Freundin, die in einer kleinen Schokoladenfabrik arbeitet, geht es genauso: Nach der langen Sommerpause beginnt im Herbst die Produktion von Weihnachtsmännern, Baumanhängern etc., und im neuen Jahr werden dann Osterhasen und Ostereier hergestellt. Danach stehen die Fabriken still. 3. ............................... Arbeitslosigkeit: Sein Berufsleben lang arbeitet Herr Gassmann (55) als Bankkaufmann in einer Großbank, zuletzt im Zahlungsverkehr, der zentral für zwei Bundesländer bearbeitet wird. Verbesserungen der Elektronik und der Telekommunikation machen es möglich, künftig den gesamten Zahlungsverkehr nur noch an zwei Standorten abzuwickeln. Die Bank will dadurch Kosten senken und hat beschlossen, die anderen Standorte in Deutschland aufzulösen. Herr Gassmann hat kein Angebot von seinem Arbeitgeber erhalten und wird deshalb am Ende des Jahres arbeitslos. Er glaubt, er findet nur noch schwer einen Beruf. 2. ......................... Arbeitslosigkeit: Sandro Bertini (30) ist Metallbauer und arbeitete bis vor kurzem in einem kleinen Betrieb. Der Betrieb produziert fast alles, was am Bau aus Metall ist: Zäune, Aufzüge, Konstruktionen, Industriehallen usw. Trotz der Rezession im Baugewerbe hatte der Betrieb genug Arbeit. Bis zu diesem Frühling, als die Aufträge plötzlich ausblieben. Es wurden zwei Mitarbeiter entlassen, darunter Sandro Bertini. Sandro hofft, dass er wieder die Stelle bekommt, wenn die Situation besser wird. 4. ......................... Arbeitslosigkeit: Jenny Burkhardt (17) ist auch arbeitslos, genauer gesagt: Sie hat keinen Ausbildungsplatz, obwohl sie bereits über 35 Bewerbungen geschrieben hat und auch bereit ist, eine Lehre für unterschiedliche Berufe zu machen. Ein Grund für ihre Situation ist sicherlich der Umstand, dass sie in Mecklenburg-Vorpommern lebt. Ganz Ostdeutschland hat besonders wenig Lehrstellen, da nach der deutschen Wiedervereinigung ganze Industriezweige zusammengebrochen sind und diese Arbeitsplätze bis heute fehlen. Jenny möchte wegziehen.