Hilfen zur Erziehung Das Jugendamt bietet sogenannte Hilfen zur Erziehung an. Was ist das? Erziehungsberatung Erziehungsberatung dient der Unterstützung von Kindern, Jugendlichen, Eltern und anderen Erziehungsberechtigten bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme, z. B. im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung, aber auch bei Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten, emotionalen Problemen, Schwierigkeiten mit Leistungsanforderungen. Besondere Bedeutung hat hierbei, dass in den Beratungsstellen ein Team von Fachkräften verschiedener Fachrichtungen zusammenwirkt, z. B. Psychologen, Sozialarbeiter, Spieltherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater. Die Beratung ist kostenlos. Soziale Gruppenarbeit Die soziale Gruppenarbeit ist ein Angebot für ältere Kinder und Jugendliche, das ihnen ein intensives soziales Lernen in einer Gruppe ermöglichen soll, um sie so bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und bei Problemen mit ihrer Umwelt zu unterstützen. Erziehungsbeistand Der Erziehungsbeistand unterstützt das Kind oder den Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen. Der Schwerpunkt liegt auf der individuellen Arbeit mit dem jeweiligen Kind oder Jugendlichen. Zusätzliche Beratungen der Eltern bzw. gemeinsame Familiengespräche sind ergänzend sinnvoll und möglich. Bei dieser Hilfe steht im Mittelpunkt, dem Kind bzw. der/ dem Jugendlichen eine Vertrauensperson an die Seite zu stellen, die versucht, die Schwierigkeiten aus ihrer/ seiner Sicht zu verstehen. Adressat ist das ältere Kind oder der Jugendliche. Zusätzlich finden häufig Begleitungen im Schulalltag und Hilfestellungen in der Berufsfindung statt. Was genau wie durchgeführt wird, orientiert sich an der genauen Fragestellung des jeweiligen Falles Sozialpädagogische Familienhilfe Bei der Sozialpädagogischen Familienhilfe steht die Beratung der gesamten Familie stärker im Mittelpunkt. Ziel ist es, die Konfliktlösungs- und Bewältigungsmöglichkeiten der Familie so zu erweitern, dass sie auftretende Probleme wieder selbstständig meistern kann, was nur durch Mitarbeit der ganzen Familie erreicht werden kann.Ein klassisches Beispiel ist die Erledigung der Hausaufgaben. Alternative Ideen für den Umgang miteinander werden zusammen erarbeitet. Erziehung in einer Tagesgruppe Die Kinder oder Jugendlichen wohnen wie bei den ambulanten Maßnahmen weiterhin zu Hause, gehen aber täglich, in der Regel heißt das werktags, zu festgelegten Zeiten in eine Gruppe. Im Mittelpunkt der Arbeit von Tagesgruppen stehen das soziale Lernen in der Gruppe und die Begleitung der schulischen Aufgaben. die Hausaufgaben werden begleitet und im Spiel mit den anderen Kindern werden soziale Fertigkeiten trainiert. Vollzeitpflege („Hilfe zur Erziehung in einer anderen Familie“) Die Betreuung eines Kindes oder Jugendlichen in einer Pflegefamilie kann zeitlich befristet erfolgen oder auf Dauer. Die Auswahl einer geeigneten Pflegefamilie muss sich an den Bedürfnissen des Kindes oder Jugendlichen orientieren. In extremen Fällen, in denen zum Beispiel Kinder oder Jugendliche zu Hause schwer körperlich misshandelt wurden, kann die dauerhafte Unterbringung in einer Pflegefamilie angezeigt sein. Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform Durch Heimerziehung oder sonstige betreute Wohnformen sollen Kinder und Jugendliche, die nicht mehr in der eigenen Familie leben und nicht in einer Pflegefamilie untergebracht werden können, in ihrer Entwicklung gefördert werden. Dies soll durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten erreicht werden. Heimerziehung oder betreutes Wohnen soll eine Rückkehr des Kindes oder des Jugendlichen in die Familie ermöglichen, die Erziehung in einer anderen Familie vorbereiten oder eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf ein selbstständiges Leben vorbereiten. Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung In der intensiven sozialpädagogischen Einzelfallhilfe werden ältere Jugendliche oder Heranwachsende in ihrer eigenen Wohnung begleitet und darauf vorbereitet, ihr Leben selbstständig und eigenverantwortlich zu führen. Nach: http://www.familie.sachsen.de/403.html http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Programme/a_Angebote_und_Hilfen/s_1961.html Beantworten Sie folgende Fragen: * Warum ist das Angebot an Erziehungshilfen so breit? * Welche Aufgaben erfüllen die Mitarbeiter in der sozialpädagogischen Familienhilfe? * Wo liegt der Unterschied zwischen der Vollzeitpflege und der Adoption? * Welche Themen können bei der Erziehungsberatung besprochen werden? * Für welche Klienten ist Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer besonders gut geeignet? * Nennen Sie die Vor- und Nachteile der Heimerziehung. * Welche persönlichen Voraussetzungen müssen die Sozialpädagogen in der intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung erfüllen? * Warum ist soziale Gruppenarbeit oft effektiver als individuelle Sozialarbeit?